Infos

 

allgemeine Informationen zur einigen Punkten der Heizungstechnik

 

Membranausdehnungsgefäß (MAG) für Heizungsanlagen:

Das Ausdehnungsgefäß Ihrer Heizungsanlage erfüllt wichtige Aufgaben. Defekte oder zu klein ausgelegte MAG's sind für die meisten Heizungsprobleme verantwortlich. Eine richtige Dimensionierung, regelmäßige Wartung sowie zeitnahe Reparatur sind daher extrem wichtig.

 

Das Ausdehnungsgefäß besteht aus einer Kammer, die durch eine Membran in zwei Bereiche aufgeteilt ist. In einem Bereich befindet sich das Heizungswasser, in dem Stickstoff.

Bei der Erwärmung des Heizungswassers wird sein Volumen größer. Hierdurch wird die Membran in Richtung Stickstoffpolster bewegt und das Gas wird komprimiert. Nimmt die Temperatur wieder ab, verringert sich auch das Volumen des Heizungswassers, die Membran bewegt sich wieder zurück, das Gas dehnt sich aus und es. Bei defekten oder zu kleinen MAG's ist dies jedoch nicht möglich und das Heizungswasser tritt über das Sicherheitsventil aus, wodurch der Druck in Ihrer Anlage sinkt.

 

Die überschlägige Mindestgröße des MAG's sollte bei "normalen" Flachheizkörpern oder Konvektoren ca. 1 Liter je 1 kW und bei Flächenheizungen (aufgrund des größerem Wasserinhaltes), ca. 8 Liter je 1 kW der Heizleistung betragen.

Bei defekten oder zu klein ausgelegten MAG's können nachfolgende Störungen auftreten:

 

- "gluckernde" Geräusche im Heizsystem

- Lufteintrag ins Heizsystem mit nachfolgender Innenkorrosion und/oder Verschlammung

- unbewegliche Stellglieder und/oder verstopfte Kapillaröffnungen

- Kavitationsschäden an der Heizungspumpe

- austretendes Wasser am Sicherheitsventil

- Zerstörung des Sicherheitsventil

- erhebliche Druckschwankungen während des Heizens

- fehlende Heizleistung, nur geringfügige Erwärmung der Heizflächen

- kalte oder ungleichmäßig warme Heizflächen

- Brandgefahr bei defekten Drucksensoren und Wassermangel im Heizkessel

- Zerstörung von Dichtungen und Verformung von Bauteilen durch Überhitzung

 

Um den vorstehenden Problemen vorzubeugen, empfehlen wir bei ausreichend Platzangebot, auch wesentlich größere MAG's als notwendig zu installieren. Diese größeren Gefäße halten aufgrund der geringeren Bewegung der Membran im Faltenbereich wesentlich länger und die notwendigen Nachfüllintervalle liegen durch das größere Stickstoffvolumen auch viel weiter auseinander. Außerdem ist die Kostensteigerung zur nächsten Gefäßgröße im Vergleich zum Nutzen meist sehr gering.

 

Hygienespeicher (Frischwasserspeicher):

Während in einem konventionellen Warmwasserspeicher Trinkwasser bevorratet wird welches meist über einen Glattrohrwärmetauscher erwärmt wird, befindet sich in einem Hygienespeicher Heizungswasser welches einen Edelstahlwellrohrwärmetauscher umströmt, in dem Trinkwasser im Durchflussverfahren ähnlich wie bei einem Durchlauferhitzer erwärmt wird. Sobald eine Armatur warmes Trinkwasser "anfordert", wird dies über den Edelstahlwellrohrwärmetauscher mit der gespeicherten Wärme im Hygienespeicher erwärmt und zu dieser Zapfstelle geführt, wodurch nur eine geringe Menge an warmem Trinkwasser im Wärmetauscher bevorratet werden muss.

Diese Speicher können meist mit bis zu zwei zusätzlichen Wärmetauschern ausgestattet werden, wodurch sich bis zu drei verschiedene Wärmeerzeuger ohne weitere Entkopplung anschließen lassen.

Durch die geringe Bevorratungsmenge, einen mehrfachen täglichen Austausch an Trinkwasser und der sehr hohen Strömungsgeschwindigkeit sowie wechselnden Temperaturen im Wärmetauscher findet die Legionellenvermehrung nur sehr langsam statt und ist bei regelmäßiger Speicherbenutzung und richtiger Auslegung in der Regel unbedenklich und bedarf keiner weiteren Legionellenprophylaxe.

 

Durch die ständigen Temperaturveränderungen des Edelstahlwellrohrwärmetauschers kann sich an dessen Wandung kaum Kalk anlagern, da dieser schon bei der kleinsten Wärmeausdehnung abplatzt und in geringer Partikelgröße ausgespült wird ohne eventuelle Verstopfungen zu verursachen. Auch die hohe Strömungsgeschwindigkeit verhindert gezielt eine stärkere Kalkablagerung.

Somit ist unserer Meinung nach ein Hygienespeicher die einzige Möglichkeit der Trinkwassererwärmung die auch bei stark kalkhaltigem Trinkwasser unbedenklich eingesetzt werden kann.

 

Vorteile:

– effiziente Keimreduzierung bietet Bakterien und anderen Keimen keine Chance

– energetisch effizienter durch Schichtbeladung und Speicherung des Heizungswassers

– Verwendung als Kombispeicher (Pufferspeicher) bei richtiger Bemessungsgröße

– sehr resistent gegen Kalkablagerungen im Vergleich mit allen anderen Warmwassererzeugern

– einfache hydraulische Entkopplung mehrerer Wärmeerzeuger (Gastherme, Solar, Festbrennstoffkessel...)

– wartungsarm da Trinkwasser nur im Edelstahlwellrohrwärmetauscher enthalten ist (schnell entleert)

– große Wärmeübertragungsfläche auch zur Wärmepumpenanbindung geeignet

– langfristig kostengünstiger (langlebiger, fast wartungsfrei, energetisch effizienter, keine Opferanode und

Legionellenprophylaxe nötig)

– Etwas höherer Komfort durch Warmwasserzirkulation im Vergleich zur Mindesttemperaturhaltung bei Kombithermen

 

Nachteile:

– höheres Gewicht im Vergleich zum "Standartspeicher" oder Frischwasserstation

– höhere Anschaffungskosten

– höherer Energieverbrauch im Vergleich zur Mindesttemperaturhaltung bei Kombithermen

 

Aufbau eines Hygienespeichers:

In der Mitte des Speichers befindet sich, befestigt an einem Gitterrahmen, der Trinkwasserwärmetauscher aus Edelstahlwellrohr optional umgeben von einem oberen und/oder einem unterem Glattrohrwärmetauscher zur Einbindung weiterer Wärmequellen mit unterschiedlichen Temperaturen.

In den Hohlraum des Speichers kann Heizungswasser von oben nach unten ohne größere Vermischung geschichtet eingebracht (geladen) werden.

Ebenso kann der Speicher über Anschlüsse in den unterschiedlichen Höhen gezielt entladen werden sofern durch eine richtige Pumpeneinstellung stärkere Turbulenzen vermieden werden.

 

Thermostatventileinstellung:

Thermostatventile sollten immer auf die gewünschte Raumtemperatur einstellt werden und in dieser sofern es sich nicht um einen Raum mit zeitlich unterschiedlicher Nutzungsart z.B. Kinderzimmer oder kombiniertes Schlafzimmer handelt, verbleiben. Ventile welche durch zu niedrige Temperatureinstellung längerfristig nie öffnen, funktionieren oft schon nach ein bis zwei Jahren nicht mehr richtig, da sie durch am Ventilstößel verharschtes Fett oder am Ventilsitz klebende Dichtscheiben nur noch teilweise oder sogar garnicht mehr öffnen.

 

Es bringt auch nichts das Ventil auf eine höhere Stufe, zum Beispiel Stufe 5, einzustellen – in der Hoffnung, dass sich der Raum schneller aufheizt.

Die Einstellung auf Stufe 3 entspricht etwa 20 Grad Raumtemperatur. Mit jedem Teilstrich nimmt die Temperatur etwa 1°C zu oder ab. Dies gilt für fast alle Thermostate. Die Raumtemperatur kann trotzdem leicht abweichen, sofern das Ventil beispielsweise durch Vorhänge oder andere Gegenstände verdeckt wird oder der Ventilkopf durch Staubeintrag verschmutzt ist. - Durch Erhöhung der Raumtemperatur um nur 1°C in allen Räumen können die Verbrauchskosten um ca. 8% ansteigen.

 

HK- Quellscheibenentlüfter:

Automatische HK- Quellscheibenentlüfter sehen nicht nur optisch ansprechend aus, sie sind auch einfach (werkzeuglos) bedienbar und verringern die Gefahr von Innenkorrosion und/oder Verschlammung, kalter oder ungleichmäßig warmer Heizflächen sowie Geräuschbelästigung durch "gluckernde" Luftblasen im Heizkörper. Sie kosten nur wenig Geld und sind bei entleerter Heizungsanlage auch schnell montiert.